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Preview im Museum Brandhorst:
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![]() Museum Brandhorst ![]() ![]() ![]() ©Fotos: Martin Schmitz |
Im Rahmen der zehnten langen Nacht der Münchner Museen konnten am 25. Oktober 2008 kunstinteressierte Nachtschwärmer vorab erstmals einen Blick in das Museum Brandhorst werfen. Der mit 36.000 farbigen Keramikstäben verkleidetet Kunstbau soll im Frühjahr 2009 eröffnet werden und mit der Sammlung von Udo und Anette Brandhorst das Münchner Kunstareal um eine weitere Attraktion bereichern. Das Museum Brandhorst liegt direkt neben der Pinakothek der Moderne in der Theresienstraße und bietet immer wieder, zum Beispiel durch die großen Glaswände im großzügigen, in weinrot gehaltenen Eingangsbereich und durch die Fenster, die mit ihren breiten Fensterbänken zu einer Verschnaufpause einladen, einen schönen Ausblick auf das benachbarte Museum. Genau wie dort sollen im Museum Brandhorst ebenfalls Werke des 20. und 21. Jahrhundert ausgestellt werden, allerdings liegt der Schwerpunkt der Sammlung auf der Auseinandersetzung mit bestimmten Künstlern. Ab Frühjahr werden hier dem Münchner Publikum Arbeiten von Cy Twomblys, Andy Warhol, Joseph Beuys, Jannis Kounellis, Gerhard Richter, Bruce Nauman, Jean-Michel Basquiat, Mike Kelly, Mario Merz und anderen zugänglich sein. Insgesamt umfasst die Sammlung Brandhorst über 700 Werke. Doch nicht nur bildende Kunst, sondern auch Literatur wird im Museum Brandhorst eine neue Heimat finden. So etwa von Joan Miró oder Pablo Picasso illustrierte Bücher. Wie sich nun die Münchner Kunstliebhaber am Samstag überzeugen konnten, ist der Besuch des Museumsbaus auch ohne Exponate ein besonderes Erlebnis: Das von Sauerbruch Hutton entworfene, dreistöckige Gebäude birgt etwa 3200 qm Ausstellungsfläche und fasziniert besonders durch seine imposanten, beinahe frei schwebenden Treppengalerien. Das Treppenhaus besticht zum einen durch seine besondere Konstruktion, zum anderen aber durch die Kombination von imposanter Größe mit ausgesuchter Leichtigkeit. Die massiven Treppen bieten viel Platz und ein großzügiges Raumgefühl, wirken aber durch ihre Holzverkleidung und die sich verjüngenden Brüstungen angenehm und unaufdringlich. Der Großteil des Gebäudes wird durch Tageslicht beleuchtet werden, das im Obergeschoss durch halbtransparente Folien gemildert, im Erdgeschoss durch tektonische Elemente und einer Deckenschale aus Gips umgelenkt wird. Im Untergeschoß wird nur der Patio, der durch seine großzügige Gestaltung und hohen Wände tatsächlich an einen Hof erinnert, teilweise durch natürliches Oberlicht beleuchtet werden. Hier werden vor allem besonders großflächige Leinwände ihren Platz finden, sind doch dafür im Treppenhaus spezielle Schluchten konzipiert worden, an denen dann große Leinwände vom Obergeschoß bis in den Patio herabgelassen werden können. Die an den Patio anschließenden Kabinette sollen ab Frühjahr für die lichtempfindlichen Objekte, speziell die illustrierten Bücher, genutzt werden. Zusätzlich befindet sich im Souterrain eine schallgedämpfte „Black Box“ für Videoinstallationen und elektronische Kunst. Alle Kabinette und Galerien weisen einen orthogonalen Grundriss auf. Die einzige Ausnahme hierbei stellt der „Lepanto-Saal“ im Obergeschoss dar: Um hier einen angemessenen Rahmen für den 12teiligen Lepanto Zyklus von Twombly zu schaffen, ist der Saal leicht oval angeordnet und in 12 gleichgroße Flächen unterteilt. Wie alle anderen Räume auch, besticht der Lepanto-Saal neben seinem besonderen Schnitt aber besonders durch seine hohen Decken und den massiven Dielenboden aus dänischer Eiche. Neben dem kosten- und energiesparenden Umstand, dass während bis zu 75 % der Öffnungszeiten die Kunstwerke im Tageslicht betrachtet werden können, werden durch das besondere System der Raumtemperierung des Museums Brandhorst 50% des Wärmeenergieverbrauchs und 26% des Stromverbrauchs gegenüber vergleichbaren Gebäuden eingespart werden können. Dadurch soll der jährliche Kohlenstoffdioxid-Ausstoß um 365 Tonnen reduziert werden. Bis zum kommenden Frühjahr muss sich das Münchnern Publikum wohl noch mit der Betrachtung der Fassade zufrieden geben. Sie verändert sich je nach Betrachtungsort und verändert sich mit der Bewegung des Betrachters. Aus der Ferne gesehen erscheint sie in einem neutralen Ton, aus der Nähe und frontal betrachtet enthüllen sich die 21 verschiedenen Farben, die in ihrer Farbgebung an die Maxvorstadt erinnern sollen. Insgesamt bietet die Sammlung Brandhorst einen interessanten Mix aus ausgeklügelter, umweltfreundlicher Architektur und höchst spannenden Exponaten, die die Münchner Museumslandschaft sicherlich bereichern werden. Man darf gespannt sein und sich auf einen interessanten Kunstfrühling freuen. Aber schließlich ist Vorfreude die schönste Freude, besonders dann, wenn es sich so lohnt wie beim Museum Brandhorst. T.: Maria Kraxenberger Museum Brandhorst Weiter Informationen unter www.museum-brandhorst.de - Museum Brandhorst: "Georg Herold. Multiple Choice" vom 19.04.-02.09.2012 (mehr) - Die Sammlung Brandhorst eröffnet am 21.05.2009 (mehr) Internet: https://www.museum-brandhorst.de - Überblick aktuelle und frühere Ausstellungen in der Pinakothek der Moderne (mehr) |
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