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Showtime im Kloster: Wiedersehen mit den fröhlichen Nonnen von „Sister Act“ im Deutschen Theater München (noch bis 27. Oktober 2024)
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Vom äußerst unterhaltsamen Leben hinter dicken Kirchenmauern kennen wir ja bereits Details aus Serien wie „Don Camillo und Peppone“ (immer noch Kult in Schwarz-Weiß), von „Pfarrer Braun“ mit Ottfried Fischer und dank der pfiffigen Schwestern aus „Um Himmels Willen“ (angeführt von Janina Hartwig und im Dauerclinch mit dem unvergessenen Fritz Wepper als Bürgermeister).
Impressionen Promis bei der Premiere Sister Act am 10.10.2024 im Deutschen Theater, Index Seite 1, Seite 2 ©Fotos: Ingrid Grossmann, grossmann-fotos@web.de Mit „Sister Act“ und Whoopi Goldberg in der Hauptrolle gelang ein Kino-Welterfolg, seit 2009 singen und tanzen die Nonnen durchs gleichnamige Bühnenmusical (ursprünglich produziert vom deutschen Branchen-Primus Stage Entertainment für New York, London und Hamburg).
2017 war die Show bereits einmal im Deutschen Theater zu Gast, jetzt gibt es eine aufpolierte Version aus dem Londoner West End, besetzt - weil in deutscher Sprache - mit einer Cast aus Deutschland. So treffen wir auf beliebte, ehemalige „Tina“- (Denise Lucia Aquino), „Tanz der Vampire“- (Femke Soetenga) , „Mamma Mia“- (Alexander di Capri) und „Galileo“- (Lorenzo di Girolamo) -Darsteller, die ganz schnell vergessen machen, dass der Werbezusatz „Original-Produktion aus dem Londoner West End“ die englischen Künstler, bekannt für Top-Performances, ausklammert. Die deutschsprachigen Künstler dieser Produktion lassen Schwestern & Co. unter der Disco-Kugel strahlen!
Die Handlung ist schnell erzählt: Nachtclubsängerin Deloris sehr sexy und ein bisserl vulgär, muss vor Gangstern fliehen und wird im Zeugenschutz bei den braven Ordensschwestern untergebracht. Und mischt dort das Klosterleben gehörig auf. Vor allem den Chor! Die Songs hat der achtfache Oscar-Preisträger Alan Menken beigesteuert. Im Ohr bleibt vor allem „Zeig mir den Himmel“, eine Melodie, die einfach zum Mitwippen und Mitsingen einlädt. Nachdem die Handlung im Philadelphia der 70er Jahr spielt, hört sich der Sound der achtköpfigen Live-Band (Musical Director: Daniel Weiß) schwer nach den Supremes, den Bee Gees und Travoltas Disco Ära an.
Dekoration, Kostüme, Regie und Einfälle wie das Rikscha-Taxi beweisen wieder einmal die Klasse der Kreativen der Londoner Theaterszene. Tour-Produzent Manfred Hertlein hat hier eine Top-Crew hinter und auf der Bühne vereint, die das Spiel mit Kloster-Klischees und witzigem Dialog versteht (deutsche Übersetzung: Kevin Schroeder und Heiko Wohlgemuth) und dem Publikum zweieinhalb Stunden bestes Entertainment liefert.
Die Besetzung - und mit ihr steht und fällt eine Aufführung - hat die perfekten Interpreten zusammengestellt: Denise Lucia Aquino spielt ihre Erfahrung als Erstbesetzung von „Deloris van Cartier“ in Berlin aus, Femke Soetenga als strenge Mutter Oberin bekommt ebenfalls viel Applaus. Da ist die brave Nachwuchs-Nonne (Janina Maria Wilhalm) mit ganz viel Stimmenpower, die im Finale in den unverschämt sexy lila Plateau-Stiefeln von Deloris tanzt.
Susanne Rietz als „Mary Nirvana“ ist köstlich verhuscht, Sylvia Moss als „Mary Lazarus“ hat eigentlich eine wilde Woodstock-Vergangenheit und Schwester „Mary Patrick“ (Melanie Kastaun) gibt die giggelnde Wuchtbrumme. Extra zu erwähnen sind „Cop Eddie“ (Lorenzo di Girolamo) mit seinem Solotanz auf dem Tisch, wenn er sich in Sekundenschnelle vom seriösen Polizisten zum schillernden Disco-Boy wandelt (und genau so schnell wieder zurück - Sie werden staunen!) Und last but not least der gegelte Unterwelt-Boss (Alexander di Capri) - um an dieser Stelle nur einige der himmlisch gut besetzten Rollen zu nennen. Ein Stück vom Musical-Himmel macht höllisch gute Stimmung! Noch bis 27. Oktober 2024. Gaby Hildenbrandt
Sister Act
Impressionen Promis bei der Premiere Sister Act am 10.10.2024 im Deutschen Theater, Index Seite 1, Seite 2 ©Fotos: Ingrid Grossmann, grossmann-fotos@web.de
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